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Alltägliche Greener Choices Teil 1: 5 Tipps zu Energie Daheim

Die großen "Tickets" sind natürlich die eigene Heizung, das Auto und Flugreisen. Änderungen hier sind absolut wichtig, aber nicht immer so leicht von heute auf morgen umzusetzen. Ebenso wichtig ist es aber, wie wir die unzähligen kleinen Entscheidungen im Alltag treffen. Zum Einen macht Kleinvieh auch Mist. Zum Anderen ist das Mindset so entscheidend - und wenn wir im Alltag die grüneren Entscheidungen treffen, werden wir auch bei den großen Themen konsequenter!

Von daher will ich eine kleine Serie mit meinen Alltags-Top20 starten, die meist schnell und ohne (viel) Geld umzusetzen sind. Ideal, um unsere guten Vorsätze für 2020 mit Leben zu füllen.

Teil 1: 5 Tipps zum Thema Energie Daheim

Teil 2: 5 Tipps zum Thema Ernährung & (Plastik-)Müll

Teil 3: 5 Tipps zum Thema Konsum & Luxus

Teil 4: 5 Tipps zum Thema Dies & Das

Starten wir in Teil 1 mit dem wichtigsten Alltags-Thema - Energie daheim (die großen Energie-Themen wie Heizung und Strom/Photovoltaik behandele ich in separaten Blog-Beiträgen)

  1. LEDs statt Halogenstrahler: Der Tausch hin zu LEDs kostet mittlerweile nur noch wenig Geld, ist einmalig ein geringer Aufwand und hat einen wirklich großen Effekt! Ich würde behaupten, die meisten von uns haben noch sehr viele klassische Leuchtmittel zu Hause. Meiner Erfahrung nach gibt es vor allem unzählige Halogenlampen, die schön unauffällig als Spots hier und da mehr Wärme als Licht produzieren. Aufgrund einer Energieeinsparung von über 90% lohnt sich ein Tausch finanziell meist bereits nach wenigen Monaten (z.B. der Klassiker 35 Watt, GU10 als LED bei Ikea für 1€ pro Stück spart satte 32,5 Watt oder 1 Cent pro Stunde. Damit hat sich die Anschaffung schon nach hundert Stunden gelohnt). Bei einer Lebensdauer der LEDs von 20-50.000h (10x höher als Glüh/Halogen) lohnt es sich auch nicht, zu warten, bis der Halogen-Spot ausfällt. Ökologisch macht es in dem Fall mehr Sinn, ein funktionierendes oder gar neues (Halogen-)Leuchtmittel zu entsorgen und direkt viel Energie zu sparen! Entwarnung - mittlerweile sind die Spots optisch sowohl vom Erscheinungsbild als auch der Lichtfarbe nicht mehr vom "Original" zu unterscheiden.

  2. Akkus statt Alkaline: Selbst wenn die Wertstoffe von Batterien fast vollständig wiedergewonnen werden, ist die Ökobilanz von Einweg-Batterien (Alkaline) wirklich bescheiden. Typischerweise wird 500x mehr Energie in der Herstellung benötigt als eine volle Batterieladung enthält. Da sich der Ressourcen-Aufwand von Akkus und Alkaline in der Herstellung fast nicht unterscheiden, spricht ökologisch alles für Akkus, selbst in Geräten, die nur selten einen Batteriewechsel benötigen. Vor allem bei den weit verbreiteten AA (Mignon), sowie AAA (Micro) Batterien, gibt es sehr gute Akku Alternativen. Mein persönlicher Favorit sind die Eneloop (AA oder AAA). Mit ca. 2€ pro Stück nicht der günstigste Akku, aber sehr zuverlässig und leistungsstark. Aufgrund der geringen Selbstentladung kann eine Ladung dieser Akkus bis zu 2 Jahre und mehr reichen (z.B. bei Uhren). Für weniger Beanspruchung empfiehlt es sich, größere Packs von AmazonBasics Akkus für ca. 1€ pro Stück (AA oder AAA) oder die Hausmarke "Ladda" von Ikea in die Schublade zu legen. Damit lohnt sich auch wirtschaftlich der Umstieg bereits nach wenigen Malen Laden. In einem Satz von Stiftung Warentest: "In fast alle Geräte können heutzutage Akkus eingesetzt werden. Und der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe sollte man auf die Akkus zurückgreifen."

  3. Energie sparen - einfach mal kürzer Duschen: Laut einer Umfrage aus dem Jahre 2017 duschen wir Deutschen täglich im Schnitt 11 min. Das bedeutet einen Wasserverbrauch von ca. 176 Litern und 6,1kWh Energie und ist auch nicht wirklich billig. Damit landen täglich pro Person über 1 € wortwörtlich im Abfluss (ca. 60-70 cent für (Ab-)Wasser und 30-40 cent für die Warmwasseraufbereitung bei effizienter Gastherme). 2 Ideen dazu von mir: a) Ein bisschen kürzer Duschen: Zum Einen sollte das Wasser natürlich zum Einseifen ausgeschaltet werden, zum Anderen kann man ja vielleicht auf das ein oder andere Minütchen am Ende verzichten. (Meine Angewohnheit: Zügig mit der eigentlichen Dusche fertig werden und dann noch mal 20 oder 30 Sekunden bewusst genießen. Damit kommt mir die Dusche meist länger und entspannter vor, als wenn ich doppelt so lange "unbewusst" dusche) b) Einen Spar-Duschkopf installieren: Ein besonders sparsames Modell ist die Crometta von einem der Marktführer, Hansgrohe - mit gerade mal 6 Litern pro Minute spart sie 60-70% des Wassers und der Energie eines normalen Duschkopfs - ohne Komforteinbussen. Wer sparen will und dazu noch ein tolles (besseres) Duscherlebnis, dem kann ich die Raindance Dusche ans Herz legen. Mit 9 Litern immer noch 40% sparsamer als viele andere und einfach ein Genuss Nach obiger Rechnung hat sich der Duschkopf übrigens spätestens nach einem halben Jahr über seine Einsparungen von selbst bezahlt! Der Gewinn an Genuss ist Kompliment des Hauses :-).

  4. Check der Großverbraucher: Kühlschrank, Spülmaschine, Waschmaschine und ggfs. Trockner oder Gefrierschrank sind mit die größten Stromfresser im Haushalt. Selbst bei modernsten Geräten kommen hier schnell bei einer Familie 1.000kWh im Jahr zusammen. Da alte Geräte deutlich energiehungriger sind, kann sich ein Tausch schnell lohnen. Bei meiner Waschmaschine habe ich nicht schlecht gestaunt - 10 Jahre alt und gefühlt immer noch super, verbraucht sie fast 1 kWh pro Waschladung mehr, als die effizientesten aktuellen Maschinen (Standard-Referenz Buntwäsche 60 Grad) . Bei unseren 300 Ladungen im Jahr (5-köpfige Familie) sind das 300 kWh oder fast 100€ Mehrkosten an Strom (Mit dem Mehrverbrauch könnte man mit einem Elektroauto von Hamburg nach Zürich und zurück fahren!). Wenn die Geräte 10 Jahre und mehr auf dem Buckel haben, lohnt sich ein genauer Blick.

  5. Zeitschaltuhren installieren: In Zeiten des Smart-Homes werden einem ja überall schalt- und programmierbare Steckdosen angepriesen. Einfache analoge/digitale tuen es aber auch, um effizient Verbraucher vom Netz zu nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden. Meine persönlichen Favoriten: a) Warmwasser Zirkulationspumpe: Ist schön komfortabel, kostet aber viel Strom und Heizenergie, wenn ständig warmes Wasser durch die Hausleitungen gepumpt wird. Ein Timer, damit z.B. nur 1-2h in den Morgen- und Abendstunden die Pumpe läuft spart direkt sehr viel Geld b) Garten- und Eingangsbeleuchtung: Hier bietet sich natürlich noch mehr ein Dämmerungssensor (analog oder smart) an c) Elektronik wie Wifi-Router, Netzwerk-Speicher etc lassen sich meist direkt am Gerät programmieren. Wer braucht diese schon meist zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens? In Zeiten von Smartphones + LTE fällt es meist auch gar nicht auf, wenn das WLAN mal ein paar Stunden abgeschaltet ist

Ein kleiner Zusatz-Tipp am Rande: Einfach mal ein günstiges Strommessgerät kaufen. Gibt es schon für unter 10 Euro und klärt schnell darüber auf, welche Geräte wie viel Strom - auch im Standby - verbrauchen. Letztere (wie z.B. Musikanlagen, Fernseher etc) kann man dann mit einer schaltbaren Steckdose oder bequem mit einer smarten Steckdose zeitweise vom Netz nehmen.

Mit obigen Tipps kann jeder von uns auch ohne weitere Kenntnisse , handwerklichem Geschick, oder tiefem Geldbeutel mehrere hundert Euro Energiekosten pro Jahr sparen. Die meisten dieser Tipps rechnen sich finanziell schon innerhalb der ersten 1-2 Jahre und die Umwelt dankt es bereits deutlich früher! Also - ran da. Vor allem geht bitte den ersten Punkt an - Halogen- oder Glühlampen sollten sich wirklich nur noch in Ausnahmefällen (Spezialformate, besondere Dimmer, sehr seltener Gebrauch etc) in unseren Haushalten befinden.

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